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FAQs zur FSJ-, FÖJ- und BFD-Stellensuche

Was ist ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) und ein Bundesfreiwilligendienst (BFD)?

Sowohl das FSJ, das FÖJ als auch der BFD sind gemeinwohlorientierte Freiwilligendienste in Deutschland. Sie bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Der BFD wurde 2011 als Ersatz für den Zivildienst eingeführt und steht im Gegensatz dazu allen Altersgruppen offen, während das FSJ speziell für Personen zwischen 15 und 26 Jahren konzipiert ist. Beide Dienste dauern in der Regel zwischen 6 und 24 Monaten und bieten ein monatliches Taschengeld, Sozial- und Unfallversicherung sowie oft auch Unterkunft und Verpflegung. Freiwillige erhalten zudem mindestens 24 Tage Jahresurlaub und werden von sozialpädagogischen Fachkräften betreut, ergänzt durch begleitende Seminare.

In welchen Bereichen kann man ein FSJ oder einen BFD absolvieren?

Freiwilligendienste wie das FSJ und der BFD bieten eine breite Palette an Einsatzmöglichkeiten im gemeinwohlorientierten Bereich. Dazu gehören:

  • Sozial- und Gesundheitswesen: Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, mobile soziale Hilfsdienste, Altenheime und Rettungsdienste.
  • Kultur und Bildung: Museen, Theater, Musik- und Jugendkunstschulen, Bibliotheken, Medienzentren, Gedenkstätten und Einrichtungen der politischen Bildung.
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit (FÖJ): Naturschutzzentren, Umweltverbände (NABU, BUND), Bauernhöfe, Gartenbau und Landschaftspflege, Tierschutz und Tierpflege sowie Waldkindergärten.
  • Sport: Sportvereine und Sportjugendarbeit.
  • Weitere Bereiche: Flüchtlingshilfe, Denkmalpflege oder auch die Unterstützung im Klassenzimmer und vieles mehr.

Welche Voraussetzungen muss man für einen Freiwilligendienst erfüllen?

Für ein FSJ muss man zwischen 15 (nach erfüllter Vollschulpflicht) und 26 Jahren alt sein. Für einen BFD gibt es keine obere Altersgrenze; das Mindestalter ist ebenfalls 15 Jahre bei erfüllter Schulpflicht. Unabhängig vom Alter ist die grundlegende Voraussetzung für beide Dienste die Bereitschaft, sich sozial und gemeinnützig zu engagieren, sich mit Problemsituationen auseinanderzusetzen und offen für neue Erfahrungen zu sein.

Welche Vorteile und Perspektiven bietet ein Freiwilligendienst?

Ein Freiwilligendienst wie das FSJ, BFD oder FÖJ bietet vielfältige Vorteile und Perspektiven:

  • Berufliche Orientierung: Er ermöglicht einen Einblick in verschiedene Berufsfelder und hilft bei der Entscheidung für eine spätere Ausbildung oder ein Studium.
  • Praktische Erfahrungen: Freiwillige sammeln wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben nützlich sind.
  • Persönliche Entwicklung: Der Dienst stärkt die Persönlichkeit, fördert die Selbstständigkeit und erweitert den eigenen Horizont.
  • Vorpraktikum/Wartezeitüberbrückung: Ein Freiwilligendienst wird oft als Vorpraktikum für soziale Ausbildungen anerkannt und kann die Wartezeit auf einen Studienplatz sinnvoll überbrücken.
  • Netzwerken: Man knüpft wichtige Kontakte und lernt Menschen mit ähnlichen Interessen kennen.
  • Gesellschaftliches Engagement: Man leistet einen direkten Beitrag zum Gemeinwohl und setzt sich für wichtige gesellschaftliche Themen ein.

Kann ein Freiwilligendienst zur Erlangung der Fachhochschulreife genutzt werden?

Ja, in einigen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, Hessen oder Niedersachsen, kann ein erfolgreich absolviertes Freiwilliges Jahr (FSJ, FÖJ, BFD oder Freiwilligendienst im Ausland) als berufsbezogener Teil zur Erlangung der Fachhochschulreife anerkannt werden. Dies gilt in Baden-Württemberg speziell nach dem erfolgreichen Abschluss der Jahrgangsstufe 1. Es ist jedoch unerlässlich, sich vorab mit der eigenen Schule abzustimmen, um sicherzustellen, dass die gewählte Stelle die Kriterien erfüllt. Hilfstätigkeiten ohne direkten Bezug zu den Zielen des Freiwilligendienstes werden in der Regel nicht anerkannt. Ein Praktikumsplan der Einsatzstelle kann hierbei hilfreich sein.

Was versteht man unter einem „inklusiven Freiwilligendienst“?

Ein inklusiver Freiwilligendienst zielt darauf ab, Menschen mit verschiedenen Hintergründen – einschließlich Menschen mit Behinderungen, Randgruppen und Personen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund – die Möglichkeit zu geben, ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Das Hauptziel ist es, allen die Chance zu bieten, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und positiven Einfluss zu nehmen. Für Anbieter bedeutet dies, barrierefreie Programme zu schaffen, die umfassende Teilnahme ermöglichen und Freiwillige darauf vorzubereiten, respektvoll und angemessen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen umzugehen. Ein inklusiver Freiwilligendienst fördert Vielfalt, soziale Integration und schafft eine solidarischere und gerechtere Gemeinschaft.

Wie unterstützt die Jugendagentur Stuttgart bei der Suche nach einem Freiwilligendienst?

Die Jugendagentur Stuttgart bietet umfassende Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Freiwilligendienstplatz (FSJ, BFD, FÖJ). Sollte man trotz intensiver Suche keinen Platz finden, kann man sich an den Berufscoach wenden, um einen kostenlosen und persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren. Die Kontaktaufnahme ist über verschiedene Kanäle wie WhatsApp, Telefon oder E-Mail (info@jugendagentur.net) möglich oder verwende unser Kontaktfomular. Die Jugenagentur Stuttgart hilft dabei, passende Adressen und Links für die Bewerbung zu finden und steht bei Fragen und Unsicherheiten zur Seite.

Fotonachweis:
Lucas van Oort – Unsplash, CC0

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